Für die eine ist ihre Wut eine dauerpräsente Begleiterin, die manchmal schneller zuschlägt als sich hinterher als sinnvoll erweist. Für die andere ist Wut eine abstrakte emotionale Größe, die gar nicht präsent ist. Weil frau immer lieb, freundlich und empathisch ist. Und bleibt. Immer. Oder?

Und dazwischen existiert ein ganzes Spektrum an möglichen Beziehungen zu deiner Wut.

Fest steht: Wut ist komplex und im Gegensatz zu anderen Emotionen noch nicht oft der Fokus individueller oder kollektiver, feministischer Auseinandersetzung. Warum? Gründe zur Wut gibt es genug und damit auch Anlass, dich zu fragen: Was und wie ist meine Wut? Welches Verhältnis habe ich zu ihr? Wer oder was macht mich wütend? Wie (er)lebe ich das? Was hat meine weibliche Sozialisation damit zu tun? Gibt es verschiedene Wuts..äh… oder Wüte?

Der Workshop bietet einen ersten Einstieg in die Auseinandersetzung mit dieser Emotion über einen ganz körperlich-bewegten, erlebnisorientierten Zugang. Es geht nicht darum, Wut theoretisch abstrakt zu verstehen, sondern ihr mit Methoden aus der kreativen Bewegungstherapie und dem Life/Art-Process nach Anna Halprin nachzuspüren. So erhält jede Teilnehmer:in die Möglichkeit, ihr Verhältnis zu ihrer eigenen Wut achtsam zu erkunden. Die Gruppe hält dabei einen safer space und unterstützt sich gegenseitig. Vielleicht finden sich dabei Antworten, vielleicht weitere Fragen. Der Prozess ist offen. Aber wahrscheinlich reimt sich Wut nicht umsonst auf „Mut“ und „gut“.

Komme gerne in bequemen Anziehsachen, in welchen du dich auch gut bewegen kannst.

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Mit Constanze Schulte

Constanze ist Kulturpädagogin, Yoga-Lehrerin und Kreative Körper- und Bewegungstherapeutin. Die Faszination für Körper&Leib als Ort von Wissen, als Schnittstelle von Natur und Kultur begleitet Constanze in (fast) all ihrem Tun. Denn unser Körper verfügt über Ressourcen, die sich nur erfahren statt versprachlichen lassen. Und manches lässt sich erst wirklich verstehen, wenn es über den Körper erfahren wird. Wir sind unser Körper. Deswegen sind die Intensität und Qualität von Erfahrungsprozessen, die durch den Körper ausgelöst und erlebt werden, enorm. Sich diesen Prozessen auszusetzen kann freudvoll, heilsam und herausfordernd sein, achtsam und aufwühlend. Wo Körper sich in Bewegung begegnen, begegnen sich verkörperte gesellschaftliche (Macht-)Strukturen sowie individuelle Erfahrungen. Daher ist die Arbeit von, mit und an Körpern für Constanze per se politisch – egal ob im Tanz, im Yoga oder in kreativer Bewegungstherapie. Sie erfordert ein mögliches Maximum an (Diskriminierung-)Sensibilität. Nur so können (Erfahrungs-)Räume entstehen, die Empowerment und ein Ankommen bei uns selbst möglich werden lassen.